Zweites Zoom-Meeting: Erste Schritte in alte Freiheit

17 Teilnehmer*innen konnte Mary Temperton, Vorsitzende der Bracknell Twinning Association und Moderatorin der Zoom-Meetings, an den zugeschalteten Monitoren zählen, als sich die beiden Partnerschaftsgruppen wie verabredet zum zweiten virtuellen Treffen zusammenfanden. Natürlich wurden zunächst die Erfahrungen der vergangenen vier Wochen in der Pandemie ausgetauscht.

Mit großer Freude wurde von Aktivitäten berichtet, die so lange nicht möglich gewesen waren, ob es das Shopping in der Stadtmitte Bracknells, Ausflüge nach London mit Museumsbesuchen oder ehrenamtliche Hilfe im Kindergarten oder bei der Tafel (engl. food bank) waren. Auf deutscher Seite konnte berichtet werden, wie einzelne Touristenziele in Schleswig-Holstein (z.B. Sylt) modellhaft unter kontrollierten Bedingungen geöffnet und endlich wieder besucht werden konnten.

Interessant zu erfahren für uns Deutsche war, wie in England das Beachten der Pandemie-Bestimmungen sichergestellt wird, nämlich mithilfe von Marshals. Während bei uns im öffentlichen Raum Ordnungsamt und Polizei, also Behörden, die Kontrolle durchführen und am Eingang von Geschäften von diesen angestelltes Personal den Zugang regelt, sind es in England bezahlte Marshals, die die Menschen an die Distanz- und Hygienevorschriften erinnern und auf deren Einhaltung bestehen. Sie haben keine Polizeigewalt, rufen aber im Notfall Polizei hinzu und werden respektiert.

Stolz ist man in England zu Recht, wie weit man schon mit der Impfkampagne ist und dass alle Impfungen aller Bürger digital erfasst sind und man seinen Impfstatus in einer App auf dem Smartphone nachweisen kann. Da scheinen wir in Deutschland noch ein Stück von entfernt zu sein. (mehr …)

Henry Artelt macht Furore in Bracknell

Im Mittelpunkt des zweiten Zoom-Meetings der Partnerschaftsgruppen stand Henry Artelt, der mittlerweile in Bracknell und Umgebung ein Medien-Promi geworden ist, mit Beiträgen in Radio und Fernsehen.

Angefangen hatte alles damit, dass Henry, der vor zwei Jahren an der Reise der Leverkusener Gruppe nach Bracknell teilgenommen hatte, bei Facebook die englische Seite „We love Bracknell“ fand, die fast  40.000 angemeldete Nutzer hat. In mehreren Posts stellte er sich zunächst vor und schrieb in seiner begeisterten Art über die Städtepartnerschaft und seine persönlichen Erfahrungen bei dem damaligen Besuch und die wunderbare Aufnahme durch seine englischen Gastgeber. Dafür bekam er über 1.500 Likes und eine Menge Nachfragen zu Leverkusen, die er gerne beantwortete. Viele Leser erfuhren erstmals von der besonderen Beziehung, die zwischen den beiden Städten besteht, was sicher auch daran liegt, dass die Informationstafel zu der Twinship an etwas versteckter Stelle im Stadtzentrum angebracht ist und nicht wirklich ins Auge fällt.

Auf jeden Fall wurde durch die Resonanz bei Facebook zuerst eine regionale Radiostation, BBC Berkshire, auf Henry aufmerksam und bat ihn um ein Interview für eine Sendung über Städteverbindungen. Darin erzählte Henry auch vom Bracknell Square in Leverkusen-Opladen, worauf er dann auch eine Anfrage von BBC TV Bracknell bekam, ob er nicht eine Video-Besichtigung des Platzes vornehmen könne. Also begab er sich mit seinem Smartphone zum Bracknell Square, filmte sich vor der traditionellen roten Original-Telefonbox, dem roten Postbriefkasten (beides Geschenke zur Partnerschaft), der Infotafel, sowie dem Bracknell Pub, der natürlich geschlossen war und nicht von innen gezeigt werden konnte.

Henry meisterte die Medienauftritte auch sprachlich mit Bravour und hat zur englisch-deutschen Freundschaft mehr beigetragen, als es Reden von Politikern jemals könnten. Es gab ein Zeichen, dass sich die Menschen hier wie dort durch politische Verwerfungen nicht gegeneinander aufbringen lassen. Danke Henry!